LVR verleiht erstmals Frauenkulturpreis

Fachkundige Jury vergibt Preis an Düsseldorfer Künstlerin

Bonn (WIL). Mit dem Frauenkulturpreis für bildende Künste will der LVR das künstlerische Schaffen von Frauen hervorheben und fördern sowie der nach wie vor bestehenden strukturellen Benachteiligung von Frauen im Kunstbetrieb entgegenwirken. Der Frauenkulturpreis ist eine Auszeichnung für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der bildenden Kunst. Er wird im zweijährigen Turnus vergeben werden und ist mit 5.000 Euro dotiert.

Insgesamt sind in diesem Jahr 27 gültige Bewerbungen eingegangen. Die Jury, bestehend aus Dorothée Coßmann (Geschäftsführerin der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland), Dr. Petra Hesse (Direktorin des Museums für Angewandte Kunst Köln), Dr. Oliver Kornhoff (Direktor des Arp Museums Bahnhof Rolandseck), Dr. Achim Sommer (Direktor des Max Ernst Museums Brühl des LVR), Dr. Josef Spiegel (Geschäftsführer des Künstlerdorfes Schöppingen), Christina Végh (Direktorin des Bonner Kunstvereins) und der Direktorin des LVR-LandesMuseums Bonn, Dr. Gabriele Uelsberg, hat sich einstimmig für die überzeugende Position der Düsseldorfer Künstlerin Vera Lossau entschieden.

Die 1976 in Haan geborene Künstlerin überzeugte mit der Weite ihrer künstlerischen Ausdrucksformen in unterschiedlichen Medien wie Installationen, Skulpturen, Malerei, Zeichnung und Objekten. Vera Lossau bedient sich bei ihren Arbeiten verschiedener Materialien und Techniken, die sie mit großer Sicherheit einsetzt. Sie verwandelt ihre meist skulpturalen Werke in so genannte Aktionsfelder, wobei sie auch bisweilen andere Medien wie Musik mit einbezieht. Thema ihrer Kunst ist nach ihrer persönlichen Sehweise, die Suche und das experimentelle Entwickeln von Dreidimensionalität. Vera Lossau geht zwar vom Konzeptuellen aus setzt dies aber stets mit Objekten um, die sie von Hand herstellt.

Ihr geht es vor allen Dingen auch darum, narrative Strukturen in ihren Installationen deutlich werden zu lassen. Vera Lossau führt dabei die Betrachter in eine verwirrend vielfältige Welt, die aus Assoziationsobjekten und Verweisen bestehen, die sich einer eindeutigen Zuordnung entziehen. Die Direktorin des LVR-LandesMuseums Bonn, Dr. Gabriele Uelsberg: „Die Arbeit in der Jury hat sehr großen Spaß gemacht. Ich gratuliere Frau Lossau ganz herzlich zu Ihrem Preis. Ihre Arbeiten sind sehr vielfältig und unglaublich kreativ. Der Frauenkulturpreis ist ein wichtiges Instrument, weibliche Nachwuchskünstlerinnen zu fördern und ich freue mich sehr, dabei sein zu können.“

Neben den 5.000 Euro Preisgeld wird die Künstlerin Vera Lossau eine Einzelausstellung in einem der Museen des LVR erhalten, zu der der LVR auch einen begleitenden Katalog publizieren wird.