Anne Holt – Der norwegische Gast
Tod im Schnee
Durch ein Zugunglück in den Bergen sind plötzlich 196 Menschen im Hotel Finse 1222 in einem Orkan eingeschlossen. Arzt Magnus Streng erkennt unter den Gästen die Exermittlerin Hanne Wilhelmsen, die seit einer Schießerei gelähmt und nicht mehr im Dienst ist.
Es würde beinahe nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn es bei einer solchen Konstellation nicht schon bald eine Leiche gäbe. Pastor Cato Hammer tut uns den Gefallen, die erste Leiche zu stellen.
Natürlich muss Hanne Wilhelmsen ermitteln, denn die Polizei wird erst nach dem Sturm hinauf in die Berge kommen. Und dann gibt es da noch die Leute aus dem letzten Wagen. Geheimnisvolle schwerbewaffnete Beschützer von jemandem. War doch ein Mitglied der Königsfamilie im Zug? Haben diese Leute gar etwas mit dem Mord an Cato Hammer zu tun?
Spannend, wie der Sturm, der um die Geschichte herum tobt (das Buch geht von 0 Beaufort bis 12 Beaufort) und bis zuletzt voller Überraschungen liefert uns Anne Holt eine Hommage an den klassischen Krimi à la Agatha Christie, deren Leseerlebnis einzig durch die Qualität der Übersetzung getrübt wird.
Bei der Übersetzung aus einer Sprache in die andere ist es immer eine schwere Entscheidung, wie ich das norwegische „du“ ins Deutsche übertrage. In Deutschland redet man sich gemeinhin mit „Sie“ an, wenn man sich nicht näher kennt. Fast im gesamten Rest von Europa sagt man „Du“. Ich kann natürlich konsquent „Du“ durch „Sie“ ersetzen, um dem deutschen Standart gerecht zu werden; das hat das eine Team des Übersetzungsbüros getan. Ferner kann ich im Stil des Originals bleiben und das „Du“ beibehalten – die Lösung des anderen Teams. Leider sind beide Teams ohne Korrektur gleichermaßen vertreten. An einer Stelle, wird aus Magnus Streng sogar Magnus Berg. Im nächsten Druck wird alles besser und dann ist es ein spannendes, großartiges Buch.
Piper Nordiska, Gebunden, 320 S. ISBN 978-3-492-04693-0, 19,90 €
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