Michael Gerard Bauer – Nennt mich nicht Ismael
Es gibt ungewöhnliche, unaussprechliche und unerträgliche Vornamen. Und es gibt den Namen Ismael. Das ist der allerschlimmste von allen – findet Ismael. Wie konnten seine Eltern ihm das antun, ihn nach der berühmten Figur aus Moby Dick zu benennen?
Sein Vater fand es nämlich einen gelungenen Scherz, sich als Kapitän Ahab zu verkleiden, weil seine schwangere Frau sich wie ein Wal fühlte. Als kurz darauf ein Junge zur Welt kommt, ist natürlich klar, wie der heißen muss.
Aber nicht jeder findet diesen Namen gut. Barry Bagsley beispielsweise und seine Kumpanen finden immer wieder gefallen daran, Ismael auf alle erdenkliche Arten zu ärgern und zu demütigen. Ismael weiß schließlich genauso viel über Barrys Tagesablauf, wie dieser selbst – einfach nur um zu entkommen.
Und dann kommt James. James Scobie ist neu in der Klasse und eigentlich nicht viel anders als die anderen. Allerdings unterscheidet er sich genug von ihnen, um Bagsleys Augen zum Leuchten zu bringen. Im Gegensatz zu Ismael allerdings hat James keine Angst vor den Rowdys der Klasse. Er weiß nämlich wie man denen begegnet. Wortgewand und mit geschliffener Sprache.
James gründet einen Debattierclub und Ismael soll mitmachen. Diesem passt das erst gar nicht so recht, aber schon bald steht seinem verbalen Aufstand nichts mehr im Weg.
Bauer schreibt hier kein Lehrbuch. Vielmehr ist „Nennt mich nicht Ismael!“ eine mit Humor geschriebene Anleitung gegen das Mobbing. Wenn man nicht gerade mit Lachen beschäftigt ist, kann man hier sehr schön und eben auch amüsant lernen, wie man die vermeintlich starken einfach mal ganz klein aussehen lässt.
Hanser, gebunden, 304 S. ISBN 978-3-446-23037-8, € 12,90
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