Wilfried Eggers – Paragraf 301
Im Jahr 1938 wurden auf Befehl des türkischen Präsidenten Kemal Atatürk in der Provinz Tunceli zwischen siebzig- und hunderttausend Menschen planmäßig ermordet und ungefähr weitere hunderttausend in andere Teile der Türkei deportiert. Dieser Völkermord diente den Nazis als logistisches Vorbild für die Vernichtung der Juden.
Rechtsanwalt Schlüter ahnt davon allerdings nichts, als er sich breitschlagen lässt, den Fall des Emin Gül zu übernehmen. Gül ist in der Türkei zu zwanzig Jahren Haft verurteilt worden, weil er an einem Brandanschlag auf ein Hotel beteiligt gewesen sein soll.
Wenig später wird ihm auch der Fall des Aleviten Heyder Cengi, der illegal auf dem Bau arbeitet, angetragen. Cengi soll bei einem Handgemenge während einer Kontrolle, den Kontrolleur vom Arbeitsamt getötet haben.
Schlüter gerät in einen Gewissenskonflikt. Dennoch oder gerade darum reist er in die Türkei, um heraus zu finden, was wirklich geschah. Er erfährt auch viel über den Völkermord.
Eine äußerst spannende Geschichte wird von Wilfried Eggers gekonnt erzählt. Mitreißend ist die Story, leidenschaftlich und zugleich bedrückend.
Grafit, gebunden, 475 S. ISBN 978-3-89425-658-6, 19,90 €
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