Nils Koppruch – Caruso
Ein schönes Stück Musik
Nils Koppruch hat ein neues Album und die Freude beim Hören desselben ist mindestens genauso groß, wie die, die wir bei der Entdeckung seines Erstlings empfunden haben.
Dabei ist er kein neuer mehr im Geschäft. Er war Sänger und kreativer Kopf von Fink, doch irgendwann „schien [es], als hätte die ständige Weiterentwicklung von Text und Ton die Band an einen Punkt geführt, von dem aus ein Weiter nicht mehr möglich war“ und Fink hörte auf.
Seitdem ist er solo unterwegs und hat nun zwei Alben auf dem Markt. Das erste trug den Namen „Den Teufel tun“ und war ein bisschen merkwürdig, recht düster nämlich, sparsam instrumentiert und besorgniserregend introvertiert; hieß es zumindest. wir konnten und wollen es immer noch nicht nachvollziehen, denn zu groß war das Vergnügen beim hören.
Über das neue Album Caruso heißt es im Pressetext, es habe alles, was die Songs von Koppruch und Fink so einzigartig und wundervoll machte. Da ist die Musik, die ihren Ursprung im Nordamerika des neunzehnten Jahrhunderts hat, im Blues, Country, Folk und Swing, dabei aber niemals folkloristisch wirkt. Es ist eher Pop, der sich aus anderen Quellen speist, als das, was wir gemeinhin als Pop bezeichnen. Dem kann man nun wenig hinzufügen, außer: „Es stimmt nicht!“
Es stimmt nicht, dass „Den Teufel tun“ düster und besorgniserregend introvertiert war. Es stimmt nicht, was der Pressetext zu suggerieren scheint; „Caruso“ ist keineswegs weniger (oder mehr) düster, als sein Vorgänger. Und nur, wenn man sparsame Instrumentierung mit Introversion gleichsetzen will, ist das zweite Machwerk Nils Koppruchs weniger introvertiert. Aber eines ist wahr. Es ist Pop, guter Pop.
„Caruso hätt‘ sich aufgehängt.“ Wir tun das nicht und wir hängen auch die Kopfhörer nicht mehr weg. Wir drücken Repeat.
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