Funny van Dannen – Zurück im Paradies

Funny van Dannen – Zurück im Paradies


Buchcover: Funny van Dannen – Zurück im Paradies
Da ist er wieder, der singende Maler aus Tüddern. Funny van Dannen. Diesmal mit einem seiner Bücher. Und in seinem Paradies ist ordentlich was gebacken: Wixende Wanderpandas, die von in die Jahre gekommenen Frauen zum Kuscheln missbraucht werden, Gott, der bei Alexandra die Backgroundvocals macht und die Entdeckung, dass die eigene Garage plötzlich mit allerhand depressiven Menschen gefüllt ist, weil sie doch so eine beruhigende heilende Wirkung habe. Eine Heilgarage eben.

Die Texte der Kurzgeschichten Fanny van Dannens, genau wie die Texte seiner Lieder, sind voll von derlei Skurilitäten; Angela Merkel hält Bürgersprechstunde in einem goldenen Bauwagen auf einem Olivenplaneten, ein Rotkehlchen meldet sich freiwillig zur Armee, die Eltern trösten sich, weil der Kuckuck, den sie jetzt großziehen dürfen, doch recht wohlgeraten ist, Kaulquappe Lutz belagert die Arbeitsagentur und wird mitsamt seiner Frau auch gleich aufgeblasen, um daraufhin irgendwo so zwei, drei Kilometer über der Erde zu platzen.

Van Dannens Geschichten sind so abgefahren wie seine Lieder, in denen beispielsweise gefragt wird, ob wir schonmal einen Toten angefasst hätten oder was von Vögeln verstünden. Allerdings hat sich bei den Geschichten noch nicht ganz so viel Wehmut eingeschlichen, wie bei den Liedern (oder ist es Resignation). Dass das ganze sozialkritisch ist, scheint offensichtlich, wenn auch in mehr Unsinn, mehr Spaß verpackt, als gemeinhin üblich.

Ich persönlich finde Funnys Lieder sehr viel besser, als seine Geschichten. Das nimmt ihnen allerdings nicht das Lesevergnügen. Das Hörvergnügen ist einfach größer. Und an waschechte Sozialkritik glaube ich bei ihm auch nicht. Vielmehr ist Funny van Dannen einfach ein sehr guter Beobachter.

Bleibt nur noch anzumerken, dass im Ausland alle nur unser Geld wollen, dafür sind wir aber auch nicht an ihrer Kultur interessiert. Wir wollen die Sonne und das Meer, basta!

Heyne, Taschenbuch, 176 S. ISBN: 978-3-453-59023-6; € 7,95

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