Edward Sharpe and The Magnetic Zeros legen ihr gleichnamiges Album vor
(sc). Ab und zu zappe ich durch meine Lieblingsradiokanäle und lausche, was es so an Neuem gibt. Und tatsächlich habe ich neulich etwas gefunden, was ich nicht kannte und was nicht mehr aus meinem Ohr wollte: „Better Days“ von Edward Sharpe and The Magnetic Zeros. Geilere Mucke habe ich in diesem Jahr noch nicht entdeckt und der Typ musste sofort recherchiert werden.
Das Ergebnis meiner Suche war interessant. Einen Edward Sharpe als solchen gibt es nicht, aber dafür gibt es viele Videos von Edward Sharpe and The Magnetic Zeros, die ordentlich Spaghettiwestern-Stimmung, Hippie-Gefühle und Wohlbehagen heraufbeschwören. Zumindest bei „Desert Song“ und „Kisses over Babylon“ ist das Fall. Für ersteres Video hat Alex Ebert, Sänger, Frontmann und „Erfinder“ von Edward Sharpe, auch Filme seiner Mutter aus seinen eigenen Kindertagen verwendet.
Ebert hat Edward Sharpe während einer Drogentherapie als Alter Ego kreiert, „… um für mich einen Weg zurück zu öffnen.“ Edward ist als eine Art Messias angelegt, der auf die Erde geschickt wurde um zu heilen und die Menschheit zu retten. Allerdings wird er von Frauen abgelenkt und verliebt sich häufig. Eine dieser Frauen war Jade Castrinos und die beiden rockten förmlich ihre Welt. Als Teil des Kunst- und Musikkollektives The Masses begannen sie zusammen Musik zu schreiben. Die Beziehung hielt nicht. Aber Castrinos ist noch immer Teil der inzwischen ins Leben gerufenen und auf mehr als zehn Köpfe angewachsenen Formation Edward Sharpe and The Magnetic Zeros.
Bereits 2009 erschien das Debutalbum „Up from Below“, gefolgt von „Here“ im Jahr 2012. Und seit dem 30. August gibt es also „Edward Sharpe and The Magnetic Zeros“ von und mit Edward Sharpe and The Magnetic Zeros. Ich muss es haben!!! Die Plattenfirma ist lieb und lässt es mich anhören.
Und was ich da höre, ist ein Feuerwerk. Ein Feuerwerk an Einflüssen und Reminiszenzen von allen Seiten überall hin. Beatelesker Rock mischt sich mit dem psychedelischsten, was die Stones je gemacht haben und plötzlich erwischen einen Klänge, wie man sie von Ummagumma (Pink Floyd) gewohnt ist, kalt von hinten.
Selbst Leonard Cohen scheint in „They Were Wrong“ kurz vorbeizuschauen. Bei „Country Calling“ und „Life Is Hard“ bedienen sich Alex Ebert und seine Genossen kräftig bei Gospel und Blues. Irgendwie kommt auch unser Messias Edward in „Life Is Hard“ am besten raus. Eigentlich ist alles ganz klasse, heißt es da. Aber es sollte nicht so sein, wenn mein Wort wahr sein soll.
Generell haben es die Lyrics in sich. „Sind wir nicht alle Japaner, wenn wir high vor Liebe sind?“ fragen sich unsere Freunde in „Let’s Get High“. Das sei als Metapher aufzufassen und gehe eher um Rassismus, als ums stoned sein erklärte Alex Ebert in einem Interview mit DIY.
Die CD ist auf jeden Fall ein Muss für jeden Plattenschrank.
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