Element of Crime – Immer da wo Du bist, bin ich nie
Von Kindesbeinbesitzern und anderen
Der Herbst könne jetzt kommen, Element of Crime haben den Soundtrack dazu geliefert, schrieb ein Kollege. In gewohnt eigenwilliger Lyrik mit gewohnt schöner Musik besingen die Jungs um Sven Regener, was uns alle angeht und was wir alle empfinden.
Von Kindesbeinbesitzern, schönen Eltern, großen Gedanken, alkoholfreiem Bier und pensionierten Punks. Dass dabei ein Soundtrack herauskommt, liegt vermutlich daran, dass alles was EoC anfasst am Ende irgendwie in ein Liebeslied ausartet.
Schon „weißes Papier“ hat uns durch den schlimmsten Liebeskummer begleitet, „mein, dein Tag“ haben sie doch nur für unsere wiedergefundene Liebe im Sommer danach geschrieben, oder etwa nicht? Millionen von Mädchen (so scheint mir) haben ihren Liebsten „damals hinterm Mond“ als Liebeserklärung auf Kassetten überspielt.
Nein Herr Kollege, das ist nicht der Soundtrack für den Herbst, das ist der Soundtrack für die ganze Zeit bis zur nächsten Platte. Und es ist ein guter. Musikalisch sind sich EoC treu geblieben; glücklicher Weise entwickeln sie sich (sonst wären sie langweilig), aber es ist bleibt diese unverkennbare wunderbare Musik, die sich nicht in Stile pressen lässt. Die Geschichten, von die erzählt werden, sind gewohnt romantisch, schräg und wie immer klasse.
Von hässlichen Metaphern mit Pickeln, Rillen, die für die Straßenbahn gezogen wurden, über Pastrami und schöne Beine bis hin zur Liebe für alle Gina Lisas dieser Welt. – Eben Element of Crime vom feinsten. Bleibt am Ende nur die Frage, wo ist denn Alka-Seltzer-Land, bitte?
Erschienen bei Vertigo Berlin, 15,95 €
Unser Service zur CD: Direkt bei Amazon bestellen