Finnland, deine Festivals

Finnland, deine Festivals

Pori Jazz

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Und dann kam der Schock. Pori Jazz, das Festival, auf dem wir quasi unsere Familie haben. Das Festival in Finland, das wir seit fünf Jahren ohne Unterbrechung besuchen. Das lockerste aller finnischen Festivals überhaupt. Ein einziges großes Picknick mit Musik. Und plötzlich soll alles anders sein?!?

Doch erst zum Anfang. Zu den Gesetzen in diesem Land. Alkohol darf in Finnland grundsätzlich nur an dafür vorgesehenen Plätzen vekauft werden. Kneipen gehörten dazu. Festivals im allgemeinen nicht. Auf denen gibt es dann aber Trinkzonen (Aniskelu Alue). Die dort gekauften Getränke gehören auch dort getrunken und auf keinen Fall auf das Festivalgelände. Das macht alle Festivals schwierig, denn meist sind die Bars fernab der Musik.

Pori Jazz war bis jetzt immer erfrischend anders. In der Kirjurinluoto Arena gab es ein vier Tage währendes Picknick, bei dem jeder seinen Wein und sein Bier dabei hatte. Das war zwar gegen die Regeln, aber es ist nie etwas passiert und so haben die Ordnungskräfte sich um wichtigeres gekümmert.

Irgendjemand hat aber mal bei der Polizei geklagt und gesagt, dass gleiches Recht für alle Festivals gelten müsse. Mit dem Erfolg, dass in diesem Jahr bereits am Eingang alles auf eventuell vorhandenen Alkohol überprüft wurde und es jetzt in der Mitte der Arena eine große Aniskelu Alue gibt. Schöner Mist. Neu war auch, dass es jetzt das Zelt LP nicht mehr gibt. Dafür waren in der Arena 3 Bühnen und man musste – wie bei anderen Festivals auch – ständig hin und her rennen.

Der Line-Up allerdings war mehr als fantastisch für alle, die Jazz, Soul, Pop und Rock lieben. Wie immer eine ausgewogene Mischung mit der Creme de la Creme des jeweiligen Genres. Unter meinen persönlichen Highlights: Parliament Funkadelic, Pharoa Sanders, Mulatu Astatke, Patty Smith, Bob Dylan…

Hoffen wir, dass Pori Jazz im nächsten Jahr lernt und wenigstens das Timing der Konzerte so verändert, dass man nicht wieder die ersten Songs von Suzanne Vega während der letzten von Rudresh Mahathappa hört. Ganz einfach weil die eine Bühne eine gefühlt 20 mal größere PA hat als die andere.