Turku 2011 hat angefangen

Turku 2011 hat angefangen
Es hat mehr als ein mal gebrannt in Turku
Es hat mehr als ein mal gebrannt in Turku, hier ist der große Brand von 1827 nachgestellt.

Turku (sc). Der Titel „Kulturhauptstadt Europas“ bringt einiges mit sich. Einiges an zusätzlichen Einnahmen wegen der Touristen und einiges an Ausgaben wegen der Kultur eben. Das scheint jedes Mal aufs Neue Gratwanderungen zu verursachen, denn schließlich gibt niemand gerne aus, was der Etat nicht hergibt. Finanzierung hin oder her. Jetzt ist es ganz offiziell und das Jahr der Kultur hat Turku heimgesucht und ist nun auch feierlich eröffnet.

Pillardriver
Installation Pillardriver von Ilkka Paloniemi.

Viele Kunstwerke, die in den nächsten Tagen und Monaten das Stadtbild prägen oder bereichern werden (das kommt immer auf den Standpunkt des Betrachters an) haben direkt bei der Enthüllung schon den Unbill der fotgrafierenden Presse auf sich gezogen, denn sie sind nicht medienwirksam genug oder man hatte sich anhand der Pressemitteilungen auf bombastischeres eingestellt.

Kunstwerk Brücke
Licht- und Soundintervention stammt von Tommi Grönlund, Petteri Nisunen und Mika Vainio.

In einer Sache allerdings dürfte auch der arroganteste aller Kollegen nicht enttäuscht worden sein; die feierliche Eröffnung der Kulturhauptstadt Turku 2011. Hier haben sich nicht nur hunderte Helfer Mühe gegeben, die Organisatoren – Waterplank aus Liverpool – haben sich vermutlich auch selbst übertroffen und sogar das Wetter hat mitgespielt und der Himmel hat weder geweint, noch war er wolkenverhangen.

Das Spektakel um die Liebe einer Kerzenmacherin aus dem Jahr 1827 (das Jahr des großen Brandes, bei dem fast die ganze Stadt vernichtet wurde) und einem jungen Mann aus dem Jetzt, konnte sich nicht einfach nur sehen (und auch fotografieren) lassen, sondern es war bombastisch. Die Hälfte der etwa 50.000 Anwesenden dürfte zwar bei -16° C halb erfrorene Zehen gehabt haben, aber dieses Opfer hat sich gelohnt.

Bürgermeister Aleksi Randell
Begrüßung durch Bürgermeister Aleksi Randell

Eine eindrucksvolle Show mit grandiosem Schlussfeuerwerk der Superlative vor der Kulisse der alten Wärtsilä Werft entlohnten für einige Strapazen. Und alle Mitwirkenden wurden mit Beifall von knapp einem Drittel der Einwohner Turkus entlohnt; es gibt nicht viele Veranstaltungen, die das schaffen.