Ein paar Eindrücke vom ESC
(sc). Der ESC ist vorbei und der größte Teil der Arbeit mit ihm auch. Bleiben also nur Erinnerungen und ein paar Einsichten, die der Fernsehzuschauer so wohl nicht bekommt. Nicht nur mit der Botschaft, es sei nicht nur ein Sieg für Conchita, sondern ein Sieg für die Menschen, die an eine Zukunft glauben, die ohne Ausgrenzung und Diskriminierung funktionieren kann, war der diesjährige ESC ein wenig politischer als sonst.
Auch die Sängerin aus der Ukraine, Marija Jaremtschuk, hatte ein kleines aber bestimmtes Statement parat. Es mache sie stolz, dass heute 46 Millionen Ukrainer hinter ihr stehen, sagte sie sinngemäß auf der Pressekonferenz zum ersten Semifinale. Und dann waren da noch die beiden Mädchen aus Russland und die ukrainischen Fans. Enttäuscht von Europa und der Tatsache, dass keiner so richtig als Bekenntnis zur Demokratie abgestimmt hat, sondern alle gemäß ihres Musikgeschmackes, buhten sie jedes Mal wenn Russland Punkte bekam. Beim ersten Mal mag das noch als Spitze durchgehen, je öfter es kommt, desto mehr nervt es jedoch. Und wirklich verdient haben die Tolmachevy Sisters es auch nicht. Es gab wesentlich schlechtere Lieder.
Und es gab richtig gute Performances. Nicht nur im Wettbewerb, sondern vor allem im Euroclub, wo die einzelnen Künstler ihre Songs noch einmal vor den Fans promoten. Da hört man dann einen Axel Hirsoux aus Belgien mit einem Cover von Euphoria oder den Norweger Carl Espen, der uns die Katy Perry macht. Der isländische Beitrag war übrigens wesentlich besser, wenn man ihn mit etwa doppeltem Tempo im Euroclub hörte, als auf der großen Bühne.